Schreibberatung, Schreibberater, Schreibcoaching – was ist das genau?

In letzter Zeit stand ich des öfteren vor der Aufgabe zu erklären, was Schreibberatung überhaupt ist, was ein Schreibberater macht und was sich hinter dem Begriff Schreibcoaching verbirgt.

Die Schreibberatung hat ihre Wurzeln im akademisch-wissenschaftlichen Bereich. Die ersten Schreibberatungszentren entstanden an Universitäten. Das Ziel war, den Studierenden zu helfen, ihre wissenschaftlichen Arbeiten zu schreiben.

Inzwischen ist Schreibberatung schon lange nicht mehr auf den akademisch-wissenschaftlichen Bereich beschränkt. Für Fragen rund um das berufliche Schreiben gibt es Schreibberater, die sich auf das Schreiben im Beruf spezialisiert haben. Es gibt aber auch viele Privatpersonen, die gern mehr über das Schreiben erfahren würden – sei es für das biografische oder für das kreative oder literarische Schreiben.

Eine Schreibberatung bzw. ein Schreibberater hilft bei einzelnen Fragen rund um den Schreibprozess. Angefangen von der ersten Idee über die Planung und das Strukturieren, bis hin zum Schreiben und zum Fertigstellen des Textes. Die Beratung findet nicht aussschließlich in einem persönlichen Gespräch statt, sie kann ebenso gut auch telefonisch oder per E-Mail gemacht werden. Meist reicht ein Termin, um die individuellen Fragen zu klären, manchmal bedarf es noch eines zweiten Termins, um weitere Lösungen zu finden für die Fragen, die sich anschließend noch ergeben haben. Aber in der Regel ist ein Beratungsgespräch ausreichend.

Anders beim Schreibcoaching: hier geht es nicht um bestimmte Fragen, die in ein oder zwei Beratungsstunden zu klären sind, sondern hier geht es um eine längerfristige Begleitung beim Schreibprozess. Das kann beispielsweise bei einer größeren Facharbeit, einer Dissertation oder einem eigenen Buchprojekt sein – es kann aber auch ganz allgemein abgehalten werden, um das Schreibhandeln langfristig zu verbessern. Beim Schreibcoaching werden die individuellen Schreibschwierigkeiten besprochen und vom Coach durch das Vermitteln des Schreibwissens sowie gezielte Übungen verbessert. Der Klient lernt neue Schreibstrategien kennen und erweitert sein methodisches Wissen, um sich besser für kommende Schreibaufgaben gerüstet zu fühlen.

Die Themen, um die es bei der Schreibberatung und beim Schreibcoaching geht, sind recht vielfältig und umfassen

  • Themenfindung
  • Materialsammlung bzw. Literaturbeschaffung
  • Lesestrategien und Umgang mit Literatur
  • Planung/Strukturierung
  • Schreiben der Erstfassung
  • Feedback einholen
  • Überarbeitung und Fertigstellung

Hinzu kommen noch Themen wie:

  • effiziente Schreibstrategien
  • Schreibhemmungen und Schreibblockaden überwinden
  • Aufschieberitis überwinden bzw. effizientes Zeitmanagement
  • sowie Tipps zu Sprache und Stil

Wichtig ist aber auch zu sagen, was Schreibberatung nicht ist und was ein Schreibberater oder Schreibcoach nicht leistet:

  • ein Schreibberater ist kein Deutschlehrer: Sie sollten die deutsche Sprache bereits in Wort und Schrift beherrschen
  • ein Schreibberater ist kein Experte in Ihrem Fachgebiet: wenn Sie eine Facharbeit oder ein Fachbuch über ein ganz spezielles Thema erarbeiten möchten, kann ein Schreibberater keine intensive inhaltliche oder fachliche Beratung leisten. In Ihrem Themengebiet müssen Sie sich schon selbst gut auskennen.
  • ein Schreibberater liest nicht Korrektur: in der Regel (individuelle Ausnahmen sind sicherlich möglich) wird sich ein ausgebildeter Schreibberater eher um grundsätzliche Fragen kümmern und vor allem bei einer umfangreichen Arbeit wird er oder sie nicht die zeitlichen Kapazitäten haben, um Seite für Seite Korrektur zu lesen. Wenn Textstellen besprochen werden müssen, dann reicht es, wenn Sie ihm oder ihr ein oder zwei Seiten zeigen, die als Beispiel für Ihre prinzipiellen Fragen dienen können.

Haben Sie noch weitere Fragen zu diesem Thema? Dann nutzen Sie einfach das Kontaktformular. Ich kann nicht versprechen, dass ich sofort antworten kann, aber ich melde mich, sobald ich kann. Versprochen!

 

 

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