Ideen im Kopf haben ist nur die eine Seite der Medaille – diese Ideen zu Papier bringen die andere. Und so gibt es viele Menschen, die gern schreiben würden, die aber die Mühe des Tippens scheuen. Nicht jeder hat gelernt, routiniert mit zehn Fingern zu tippen. Viele arbeiten auf der Tastatur nach dem Such-und-Find-System. Auf diese Art und Weise ist das Schreiben natürlich sehr mühsam.
Bereits vor längerer Zeit gab es die Möglichkeit, den Text, der geschrieben werden sollte, zunächst in ein Diktiergerät zu sprechen. Natürlich mit allen Satzzeichen. Das hörte sich dann an wie: „Kanzlei Müller Absatz Zett Punkt groß H Punkt Sabine Müller Absatz Schlossallee 23 Absatz“ Und so weiter.
Phonotypistin? Oder Diktiersoftware?
Wie gesagt: das Diktieren war erst einmal gewöhnungsbedürftig. Aber mit genug Gewohnheit war es dann kein Problem, viele Seiten Text zu produzieren, ohne selbst tippen oder auch handschriftlich schreiben zu müssen. Das besprochene Band ging dann an eine Person, die das Tippen gelernt hatte und die richtig gut und schnell darin war. Früher gab es den Beruf der Phonotypistin, heutzutage ist dieser Beruf quasi ausgestorben, aber es gibt immer noch Bürodienstleister, die diese Tätigkeit für einen geringen Pauschalpreis pro Seite erledigen. Jedenfalls wäre das die eine Möglichkeit, nicht selbst tippen zu müssen.
Die andere Möglichkeit ist noch günstiger: die Spracherkennungstechnologie ist inzwischen so ausgereift, dass es auf dem Markt bereits sehr viele Diktier-Softwareprogramme gibt.
Ich habe das einmal ausprobiert, als ich einen verstauchten Finger mit einem dicken Verband hatte. Zur Software gab es auch noch Kopfhörer und Mikrofon dazu. Nachdem das Programm installiert war, habe ich es ausgiebig getestet.
Diktiersoftware braucht gute Aussprache
Wichtig ist eine klare Aussprache, so kann das Programm das Gesprochene ohne viele Fehler schreiben. Wenn jemand nuschelt oder zu schnell spricht, dann „denkt sich“ das Software-Programm eine eventuell passende Buchstabenfolge aus – aber das ist dann meist völlig unbrauchbar.
Mit etwas Übung und guter Aussprache bekommt man das Programm aber dazu, den diktierten Text in mittelprächtiger Qualität zu schreiben. Ganz perfekt ist es nicht, denn das Programm ist nur eine Maschine und kann nicht wirklich gut mitdenken.
Bei ähnlich klingenden Wörtern kommt es manchmal zu Verwechslungen. So könnten Wörter wie beispielsweise Mahl und Mal oder misst und Mist oder Nachname und Nachnahme nicht in der gewünschten Form aufgeschrieben sein.
Deshalb: ein maschinendiktierter Text enthält mit hoher Wahrscheinlichkeit den einen oder anderen Rechtschreibfehler. Das habe ich damals deutlich gemerkt. Nach dem Diktieren bin ich den ganzen Text nochmal durchgegangen und habe die Fehler korrigiert.
Mein Fazit damals war: wer nicht so flott tippen kann, ist sicherlich gut bedient, zunächst alles zu diktieren und hinterher die Fehler zu korrigieren. Wer jedoch schnell im Tippen ist, kann sich den Aufwand für das Korrigieren erleichtern und gleich selbst tippen. Nachdem ich wieder alle Finger nutzen konnte, ging es bei mir zumindest mit dem Tippen schneller. Aber vielleicht ist der Tipp ja für Sie hilfreich? Jedenfalls sollte Sie das Nicht-Tippen-können jetzt nicht mehr davon abhalten, Ihre Texte zu schreiben – beziehungsweise einer Schreibsoftware zu diktieren.