Schon seit Jahren klagen Unternehmen, dass ihre Nachwuchskräfte ein Problem mit der Rechtschreibung haben. Aber nicht nur Unternehmen, sondern auch die Polizei. In einem Artikel war zu lesen, dass beim Eignungstest „rund 20 Prozent der Abiturienten und 45 Prozent der Bewerber mit Mittlerer Reife“ wegen zu vieler Fehler im Diktat ausgeschieden sind.
Und dabei hat die Bundespolizei vor kurzem noch die Hürden gesenkt: Für einen Text mit 180 Wörtern, also ungefähr einer halben Seite, ist die Höchstfehlerzahl von 20 auf 24 erhöht worden. Also auf einer halben Seite sind jetzt 24 Fehler erlaubt. Und trotzdem fallen so viele durch. Mich wundert immer, woran das liegt:
- die Rechtschreibreform vor rund 20 Jahren?
- Schulen, die ihre Standards immer weiter absenken?
- mehr und mehr Elternhäuser, in denen Rechtschreibung einfach als unwichtig abgetan wird?
Das Problem, was ich sehe: je mehr Menschen die Rechtschreibung nicht mehr richtig beherrschen, desto häufiger sieht man fehlerhaft geschriebene Wörter, oft auch im Netz wie in Chats und Foren, auf Social-Media-Kanälen etc.
Die falschen Schreibweisen verbreiten sich, ohne dass ein Korrektor eingreifen würde. Je mehr rechtschreibschwache Menschen die falschen Schreibweisen sehen, desto stärker prägt sich die Falschschreibweise im visuellen Gedächtnis fest, desto mehr Menschen kennen die richtige Schreibweise nicht mehr und nutzen die falsche Schreibweise.
Ist aber nur eine Theorie von mir. Eine richtig wissenschaftliche Studie kenne ich jetzt nicht, wäre aber interessant, davon zu erfahren …